Lennart Meri

estnischer Politiker; Staatspräsident 1992-2001; Außenminister 1990-1992; auch schriftstellerisch tätig

* 29. März 1929 Tallinn

† 14. März 2006 Tallinn

Herkunft

Lennart Meri wurde 1929 in der estnischen Hauptstadt Tallinn (fr. Reval) geboren. Sein Vater Georg Meri war Diplomat und in den 30er Jahren Legationsrat der estnischen Botschaft im Berliner Tiergartenviertel, nachdem die Familie bis 1934 in Paris gelebt hatte. Im Aug. 1939 kam es zwischen den Außenministern Molotow und Ribbentrop zur Unterzeichnung des "Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes", der zur sowjetischen Annexion der baltischen Republiken im Juni des darauf folgenden Jahres führte. 1939 kehrte M. mit der Familie nach Estland zurück. Der Vater wurde nach der Besetzung Estlands durch die Sowjets (1940) mehrfach verhaftet und deportiert und ist 1983 in der Haft gestorben.

Ausbildung

In Berlin besuchte M. die Schule am Lützowplatz, der er seine ausgezeichneten Deutschkenntnisse verdankt. Wieder in Estland, wurden seine Mutter, sein Bruder und er nach Sibirien deportiert, bis er 1946 zurückkehren und das Abitur ablegen konnte. Danach studierte M. bis 1953 Geschichte an der Universität Tartu (fr. Dorpat).

Wirken

Als Historiker zu arbeiten, war M. untersagt. Er betätigte sich als Dramaturg am Vanemuine-Theater in Tartu und nutzte 1958 die Möglichkeit, Zentralasien zu bereisen und sich damit eine Karriere als Reiseschriftsteller ...